Alternative zur herkömmlichen Nutzung
"Damwild eignet sich hervorragend zur Pflege extensiver Grünlandflächen. Die Tiere haben eine hohe Futterverwertung und maximieren die Nutzung der Wiesen, auch an schwierigen Standorten", erklärt Diplom-Ingenieur Eul, der seit seiner Kindheit an der Wildtierhaltung interessiert ist. Sein Betrieb ist biozertifiziert und hält insgesamt 100 Damtiere. Seit 1979 dient das Damwild als "Rasenmäher" für die Flächen zwischen den Fischteichen seines Schwiegervaters. Matthias Eul hat den Bestand kontinuierlich durch eigene Nachzucht ausgebaut, mit einem Höhepunkt von 150 Tieren. Der Vorteil der Damwildhaltung liegt im geringen Aufwand für Pflege und Versorgung.
Während der Vegetationszeit besteht die Arbeit hauptsächlich aus Kontrollgängen, bei denen Eul sicherstellt, dass die Tiere zutraulich werden. Die Rudel zeigen keine Scheu vor Menschen, was für Wanderer und Familien mit Kindern angenehm ist.
Ab Spätsommer erhalten die Tiere zusätzlich Heu und kleine Mengen Getreide; die Kalbung erfolgt zwischen Ende Mai und Juni, mit minimalen Kälberverlusten. Damwildkühe können 15 bis 20 Jahre alt werden, ihre Nachkommen sind mit etwa 18 Monaten schlachtreif und haben dann ein Lebendgewicht von ca. 50 kg. Der Ausschlachtungsgrad liegt bei 50-55%.
"Damwildfleisch ist ein hochwertiges Lebensmittel wegen seines Geschmacks, der zarten Muskelfaserung und des geringen Fettgehalts", betont Fachmann Eul.
Feinste Fleisch- und Wursterzeugnisse
Im Herbst werden die schlachtreifen Tiere gemäß Tierschutzverordnung stressfrei im Gehege erlegt. Eine Schießerlaubnis ist für jedes Gehege erforderlich, und regelmäßige Schießschulungen sind unverzichtbar, sagt Eul, Vorsitzender des Verbandes DAMWILD farming mitte-west e.V.
Nach der Tötung folgt das Ausweiden an einem hygienisch einwandfreien Ort, gefolgt von der amtlichen Fleischuntersuchung. Vor zehn Jahren baute Eul ein EU-zertifiziertes Schlachthaus, nach gründlicher Abstimmung mit den Behörden über bauliche Anforderungen.
"Qualitätsstandards in Haltung, Versorgung, Pflege, Schlachtung und Zerlegung sind von entscheidender Bedeutung, um den Verbrauchern das bestmögliche Produkt zu bieten", fasst Matthias Eul zusammen.